Aus­bil­dung zum Waldgesundheitstrainer

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Bad Wörishofen/Weißenstadt
Das vom Baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um in Zusam­men­ar­beit mit dem baye­ri­schen Heil­bä­der­ver­band geför­der­te Pro­jekt „Wald und Gesund­heit“ nimmt Fahrt auf. In Bad Wöris­ho­fen star­te­ten die Ver­tre­ter aus 14 baye­ri­schen Heil­bä­dern und Kur­or­ten die Aus­bil­dung zum Wald­ge­sund­heits­trai­ner. Ver­an­stal­ter waren der Kneip­pärz­te­bund Bad Wöris­ho­fen und die Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen unter der Lei­tung von Prof. Dr. Dr. Ange­la Schuh. Mit dem Pro­jekt „Wald und Gesund­heit“ will der BHV zusam­men mit den Pro­jekt­part­nern  künf­tig den Wald als Gesund­heits­res­sour­ce in den Heil­bä­dern und Kur­or­ten nut­zen und in Ver­bin­dung mit den ein­zig­ar­ti­gen, orts­ge­bun­de­nen Heil­mit­teln neue The­ra­pie – und Prä­ven­ti­ons­an­ge­bo­te ent­wi­ckeln. Wis­sen­schaft­lich beglei­tet wird das Pro­jekt vom Lehr­stuhl für Public Health und Ver­sor­gungs­for­schung (IBE) der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen, der zunächst Kri­te­ri­en für Kur- und Heil­wäl­der ent­wi­ckelt. Wei­ßen­stadt betei­ligt sich als einer der ins­ge­samt 15 Pilo­tor­te an der Stu­die.  Die Aus­bil­dung von Wald­ge­sund­heits­trai­nern ist Teil des Pro­jek­tes. In einem wei­te­ren Schritt wird ein Manu­al als Leit­fa­den für die wei­te­re Umset­zung in den Baye­ri­schen Kur­or­ten aus­ge­ar­bei­tet. Für den Kur­ort Wei­ßen­stadt absol­vier­ten Dia­na Zäza und Natha­lie Zim­mer­mann die Aus­bil­dung in Bad Wörishofen.

Die künf­ti­gen Wald­ge­sund­heits­trai­ner hat­ten ein straf­fes Pro­gramm. Auf dem Stun­den­plan stan­den  aktu­el­le The­men aus For­schung und Wis­sen­schaft zum The­ma Wald, Stu­di­en zur Wir­kung und Wirk­sam­keit des Wal­des, zu Kli­ma und Luft, im Wald anzu­wen­den­de Body-mind-Ver­fah­ren sowie die Wir­kung von Kneipp-Anwen­dun­gen. Dazu lern­ten die Teil­neh­mer Grund­la­gen der Acht­sam­keits­pra­xis, Refle­xi­ons­me­tho­den und den Umgang mit Grup­pen. „Es waren alle Teil­neh­mer mit gro­ßer Begeis­te­rung bei der Sache“, berich­tet die Pro­jekt­lei­te­rin des BHV, die Bad Rei­chen­hal­ler Kur­di­rek­to­rin Gabri­el­la Squar­ra. „Bei der Tätig­keit des Wald­ge­sund­heits­trai­ners geht es nicht nur um Yoga oder Ent­span­nungs­übun­gen im Wald. Es wird künf­tig dar­auf ankom­men, den Wald als Part­ner für Acht­sam­keit, Ent­schleu­ni­gung oder Sin­nes­trai­ning zu ent­de­cken.“ Mit dem Büf­feln in Bad Wöris­ho­fen ist es für die Kurs­teil­neh­mer des­halb auch längst nicht getan. Jeder muss nun im Nach­gang eige­ne Kon­zep­te für sein Heil­bad oder sei­nen Kur­ort ent­wi­ckeln. Schließ­lich sol­len auch die jewei­li­gen orts­ge­bun­de­nen Heil­mit­tel in künf­ti­ge Wald-Ange­bo­te mit ein­flie­ßen. „Das heißt: Jeder Teil­neh­mer muss sich inten­siv mit den orts­spe­zi­fi­schen Heil­mit­teln und den damit ver­bun­de­nen Indi­ka­tio­nen aus­ein­an­der­set­zen“, so Squar­ra wei­ter. „Das neue, vom Wald­ge­sund­heits­trai­ner ent­wi­ckel­te Kon­zept muss die Res­sour­cen des Wal­des  und die Res­sour­cen des Kur­or­tes sinn­voll mit­ein­an­der verbinden.“

Prof. Dr. Dr. Ange­la Schuh hat zusam­men mit ihrer Mit­ar­bei­te­rin Gise­la Immich (M. Sc.) zahl­rei­che Stu­di­en zum The­ma Wald und Gesund­heit aus­ge­wer­tet. „Es ist wis­sen­schaft­lich erwie­sen, dass der Wald posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit hat. Der Wald stärkt das eige­ne Wohl­be­fin­den, ruft posi­ti­ve Emo­tio­nen her­vor, hellt die Stim­mung auf und stärkt die eige­nen Gesund­heits­fä­hig­kei­ten. Der Wald kann für die baye­ri­schen Heil­bä­der und Kur­or­te ein nach­hal­ti­ger und qua­li­täts­vol­ler Teil des Prä­ven­ti­ons­an­ge­bo­tes werden.“

 

 

 

Foto: Die künf­ti­gen Wald­ge­sund­heits­trai­ner und die Kurs­lei­ter. Zwei­te von links BHV-Pro­jekt­lei­te­rin Gabri­el­la Squar­ra, Mit­te Prof. Dr. Dr. Ange­la Schuh (LMU München)

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