Vor zwei Jahren stürzte ein Teil der historischen Stadtmauer im Bereich der Straße „An der Stadtmauer“ ein. Seitdem suchte die Stadt nach einem passenden Handwerker für die Reparatur. Zunächst wandte man sich an die Denkmalschutzbehörde, die den Wiederaufbau durch eine spezialisierte Firma genehmigte. Doch kurz vor Beginn der Arbeiten sagte diese überraschend ab.
Die Such nach einer Fachfirma gestaltete sich schwierig, da die Baustelle für viele vermutlich unattraktiv oder wirtschaftlich uninteressant war.
Schließlich übernahm ein ortsansässiger Handwerker die Arbeiten und innerhalb von nur zwei Tagen war die Mauer instand gesetzt und die Schäden beseitigt.
Die Stadtmauer in Poesieform
Die Ereignisse inspirierten Elfriede Hörl aus Weißenstadt zu einem literarischen Werk. Handschriftlich passte sie das Gedicht „Der gewissenhafte Maurer“ von Otto Reutter an die Weißenstädter Situation an und verlieh ihm den Titel „Zwei Jahre Mauerfall“. Darin verarbeitet sie das Geschehen und ihre Begegnung mit dem Maurer auf humorvolle Weise. Beim Seniorennachmittag Huzzastumm trug sie ihr Gedicht stolz vor. Die ersten Zeilen lauten:
„Mir ham a Stodmauer in Weistod,
Elfriede Hörl, Weißenstadt
die is nu wie nei,
blos om is a Loch,
da ging wos entzwei.
Etzet fehln do ohm a por Sta,
es missn neier dort nei.
Ich sogs an Bürchermeister,
der sogt des machmer glei.
Dann kimmt des Denkmalamt,
soo gets fei net,
da sind Auflagen allerlei,
und ruck zuck, sind zwei Jahr vorbei.“
